Donnerstag, 26. August 2021

Fangen wir an

Eigentlich hat es schon vor geraumer Weile angefangen. Der Prolog steht schon, die erste Seite ist geschrieben und schon übermannte mich der Zweifel, der noch jedes Projekt dieser Art zum Absturz brachte. Das Leiden dauert schon mehr als einen Monat. Ist die Geschichte zu banal, zu kompliziert, zu langweilig, zu dilettantisch? Solche Zweifel. Solche Zweifel, die einfach die Luft aus der Lunge presst, das Hirn leer fegt und die Lust killt. So wie ein alter stinkender Küchenlappen die Lust am Kochen sprichwörtlich erstickt.

Dabei ist der Einstieg in diese Geschichte denkbar einfach. Alleine der Titel legt den roten Teppich für banale, leicht nachvollziehbare Gedankengänge und Belehrungen. Wer behauptet mit dem Wort "Art" im Titel alleine schon besserwisserisch zu sein und sich anmassen zu können, überhaupt etwas zu der Kunst die er meint sagen zu können, der hat wohl auch keine Scham, simpel einzusteigen und den Kittel des Lehrers überzuziehen.

Also beginnt die Geschichte mit der Feststellung: Wer mit dem Geschäften beginnen will, muss zuerst eine Firma gründen. Das kann eine GmbH, heisst eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, sein oder wenn man hoch hinaus will, auch eine Aktiengesellschaft, eine AG also. So einfach, so gut. Dann schliesst der eigentliche Höhepunkt des unternehmerischen Tuns an, der kreativste Teil, nämlich die Namensgebung und für visuell talentierte Gründer das Logo. Das Firmenlogo muss etwas hergeben, die ganze Geschichte der zukünftigen Firma in sich vereinen. Das ist wichtig, denn der Brand, also das Brandzeichen der Unternehmung, ändert nie wieder. Er bleibt bestehen über den Tod des Gründers hinaus. Daran kann man nie mehr schrauben. Also bitte, mit gebotenem Ernst an diese Aufgabe gehen.

Damit wäre also der erste Schritt in die Kunst des Geschäftens getan und somit auch der erste Ratschlag erteilt. Der beste vielleicht, denn alles was nachher kommt, ist nackte, erbarmungslose Arbeit. Gibt es nichts langweiligeres als Arbeit?

Nein, meine Geschichte zu Art of Business wird nicht so beginnen. Diese Geschichte wird auch keine Lehrsätze erzählen und ist damit nicht als Lehrgang der Betriebsökonomie zu lesen. Okay, zu verstehen vielleicht. Aber es wird kein Standardwerk für Jungunternehmer. Oder doch? 

Der Prozess des Schreibens ist von der Sorte Erbarmungslosigkeit. Das weiss wohl jede:r, der sich damit beschäftigt. Ich jedenfalls bin schon an zwei Projekten ziemlich kolossal gescheitert. Jetzt habe ich mir das dritte vorgenommen. Ich will jetzt einfach einen Roman schreiben. Ja, das will ich.

Ich werde es mir nicht einfach machen. Und auch allen anderen, die irgend in einer Form damit zu tun haben oder haben werden, auch nicht. Parallel zur Entstehung dieses Romans, dem ich als Arbeitstitel den Namen "Art of Business" gebe, schreibe ich diesen Blog. Er wird mir in vielerlei Hinsicht dienen. Ich werde das ganze Personal in diesem Roman hier entwickeln und beschreiben. Jede Person wird ihre eigene Biografie erhalten, egal wie wichtig ihre Rolle im Roman sein wird. Ich liefere Hintergründe, die im Verlauf der Geschichte mehr oder weniger eine Bedeutung haben. Oder eben auch nicht. Zudem werde ich jeden Einfall hier aufschreiben, ob sie dann in der Geschichte vorkommen oder nicht, werde ich sehen. Denn ich weiss noch gar nicht, wie diese Geschichte wird und wohin sie führt. Ich kenne zum jetzigen Zeitpunkt nur den Anfang. Und ich kenne auch die Konstruktion, weil sie gleich zu Beginn dargelegt wird. Ob diese dann quasi als roter Faden von Anfang bis zum Schluss Bestand haben wird, das werden wir sehen.

Ich schreibe das Buch nicht so, dass man den Blog mitlesen muss. Man muss ihn nicht einmal kennen, denn er könnte zu Missverständnissen führen. Was ja an und für sich reizvoll sein könnte. Ich will dafür jetzt noch keine abschliessende Entscheidung fällen. Vielleicht entwickelt sich das Ganze ja auch völlig anders.

Ich bin mir bewusst, dass ich diese Zeilen in voller Öffentlichkeit verfasse. Aus Erfahrung weiss ich, dass niemand diesen Blog finden wird oder wenn, dann per Zufall und mit Sicherheit dann auch nicht wiederkehren wird. Warum auch? Ich werde daran auch nichts ändern. Das heisst, ich bewerbe den Blog nicht. Das will ich auch deshalb nicht, weil ich ihn als meine Echokammer benützen will. Ich werde hier Dinge reflektieren und Entscheidungen vorbereiten, die dann Eingang in den eigentlichen Roman finden sollen und mich immer wieder selber motivieren. So gesehen könnte der Blog sich als reiner Spoiler entpuppen. Denn eines weiss ich schon jetzt, wenn ich schon wenig weiss, die Geschichte ist ein Krimi, eine epische Gangsterstory gar. Das wäre mein Ziel, ein Konflikt an den nächsten zu knüpfen, ein ganzes Netz an Spannungsbögen zu flechten,  Menschen auftauchen und verschwinden zu lassen, Fragen aufzuwerfen und Antworten schuldig zu bleiben oder sie gar im Nonsens ausufern zu lassen. Und bitte, alles ist Fiktion, frei erfunden oder doch nicht?

Gehen wir es an!






Fangen wir an

Eigentlich hat es schon vor geraumer Weile angefangen. Der Prolog steht schon, die erste Seite ist geschrieben und schon übermannte mich der...